John Lennon und die Beatles schrieben Musikgeschichte. Mit seiner Musik und dem Friedenskampf wurde Lennon zu einer Ikone für mehrere Generationen. Heute wäre der 1980 erschossene Sänger 80 Jahre alt geworden.
Von Thomas Spickhofen, ARD-Studio London
Madison Square Garden, Thanksgiving 1974: John Lennon ist zu Gast bei Elton John. Lennon hatte gewettet, dass seine eigene neue Single nicht auf Nummer eins steigt - tut sie aber. Und jetzt muss er herauf auf die Bühne zu Elton John und genau diesem Song: "Whatever gets you through the night".
John Lennon hasst die große Bühne, die Beatles hatten schon Jahre vor ihrer Auflösung nicht mehr getourt, weil es sie zu sehr stresste. Auch jetzt ist der Ex-Beatle alles andere als glücklich - und versucht es mit klassischer John-Lennon-Ironie: "Ich danke Elton und den Jungs, dass ich heute Abend hier sein darf. Ich hoffe, dass ich bald hier weg komme und mich übergeben kann."
Drei Titel spielt er mit seinem Kumpel Elton John und singt darunter zum ersten Mal einen Song, für den sonst immer Paul McCartney zuständig war - "I saw her standing there".
Für den Frieden
Das Gastspiel im Madison Square Garden ist der letzte große Auftritt von John Lennon. Danach taucht er nur noch selten öffentlich auf, ist mehr für die Familie da - Yoko und den gemeinsamen kleinen Sohn Sean. Dazu erklärt er:
"Als Beatles hatten wir alles erreicht. Es gab nichts mehr zu tun. Wir hatten Geld, Ruhm, aber keinen Spaß mehr. Dann habe ich Yoko getroffen, wir haben nach einem gemeinsamen Lebensziel gesucht: Liebe. Und mit der Liebe kam Frieden. Und so haben wir entschieden, für den Weltfrieden zu arbeiten."
So wurden Titel wie "Give peace a chance" und "Imagine" zu Hymnen der Friedensbewegung.
Beziehung zu Paul McCartney
Schwer vorstellbar, was Lennon heute machen würde, mit 80 Jahren. Hauptamtlicher Nachlassverwalter des Beatles-Erbes ist Paul McCartney geworden, mit dem Lennon zu Beatles-Zeiten einerseits ein kongeniales Duo bildete, sich andererseits aber immer wieder heftig fetzte. "Da ging es ja gar nicht um Paul", sagt Lennon einmal, "ich habe mich selbst angegriffen. Aber wir haben das hinter uns gelassen."
Ähnlich milde gestimmt blickt heute auch Sir Paul zurück: "Ich schaue jetzt darauf wie ein Fan und denke: Was für ein Glück hatte ich, diesen Typen aus dem Bus zu treffen!"
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