Basistemperatur soll von 13 auf acht Grad sinken / Experte hält außerdem die sonntägliche Aufheiz- und Nutzungszeit für viel zu lang / Ziel ist Energieeinsparung.
Als Basis für die Erarbeitung der Heizstrategie nannte Schmid drei wesentliche Punkte, nämlich den Schutz von Bausubstanz und Gegenständen, die größtmögliche Energieeinsparung (die Erzdiözese plant bis zum Jahr 2030 Klimaneutralität zu erreichen) sowie die thermische Behaglichkeit für die Besucher. Zunächst nannte er Daten zur Bestandsanalyse. Die Kirche wurde 1864 erbaut, 1967 und 1971 innen sowie 1997 außen renoviert und befindet sich baulich in einem guten Zustand. Sie ist denkmalgeschützt und im Besitz einer historischen Orgel.
Größerer Wärmetauscher
Die Heizenergieversorgung geschieht über die Holzhackschnitzelheizung der Kommune. Über einen Wärmetauscher im Keller der Kirche gelangt die Wärme über Fußboden sowie Schächte ins Kircheninnere. Die Belieferung über den Vertrag mit der Gemeinde Görwihl existiert seit 2009. Laut Aussage der anwesenden Kirchenbetreuer war mittels der ursprünglichen Anlage eine schnellere und effektivere Aufheizzeit zu erreichen gewesen. Möglicherweise stellen die divergierenden Nutzungszeiten zwischen der Kirche und anderen Gemeindeeinrichtungen hier ein Problem dar. Die Kirche wird für die Nutzung am Sonntag aufgeheizt, während die Temperatur für andere an die kommunale Heizung angeschlossene Einrichtungen gerade dann gedrosselt werden kann. Hier wäre der Einbau eines größeren Wärmetauschers vielleicht die wirtschaftlichste Lösung, so eine Erkenntnis.
Zur Erreichung der Klimaziele der Erzdiözese schlägt diese eine Basistemperatur von acht Grad sowie eine Nutztemperatur von 13 Grad vor. Bisher betrug die Basistemperatur in der Görwihler Kirche zehn Grad, die Nutztemperatur 16 Grad. Problematisch war dabei, dass die relative Feuchte teilweise stark unter den empfohlenen Wert absank, weshalb der energieintensive Luftbefeuchter in der Orgel in Aktion treten musste. Die während des Messzeitraums zwischen Anfang Dezember 2019 und Mitte Mai 2020 vorgenommene Korrektur der Basistemperatur hat hier Verbesserungen erzielt, wobei Schmid gegebenenfalls für den Einsatz einer Umfeldheizung für die Orgel während deren Benutzung plädierte.
Probleme mit der Zugluft
Die einprogrammierte sonntägliche Aufheiz- und Nutzungszeit hält Schmid für erheblich zu lang, da damit bereits ab 4 Uhr morgens und bis 21 Uhr abends die Nutzungstemperatur aufrecht erhalten werde. Tatsächlich wünscht er sich eine Reduzierung dieses Zeitraums auf 10 bis 19 Uhr, allerdings bei verdoppelter Aufheizleistung. Im Zuge der regen Diskussion zu diesem Punkt wurde auch die erhebliche Zugluftproblematik in der Görwihler Pfarrkirche angesprochen, die vor allem an kalten Tagen dazu führt, dass die Nutzungstemperatur rapide unter den empfohlenen Wert absinkt, sobald mehrfach die Türe auf und zu geht.
Letztlich nahm Schmid die Empfehlung mit, die Auswirkungen der Schaffung zusätzlicher Warmluftauslässe sowohl im Bereich direkt gegenüber des Windfangs als auch im Chorraum zu prüfen, wo inzwischen vermehrt Veranstaltungen stattfinden. Auch die Anregung kam aus der Runde, in Fällen, in denen ausschließlich der Chorraum benutzt wird, eine Blockiermöglichkeit für die Aufheizung des gesamten Kirchenraums zu prüfen. Da der Projektzeitraum bis ins kommende Frühjahr reicht, erwartet Florian Schmid im Rahmen der künftigen Zusammenarbeit eine Klärung der hauptsächlich angesprochenen Probleme.
July 03, 2020 at 01:11PM
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Erzdiözese will niedrigere Temperaturen in der Görwihler Kirche - Görwihl - Badische Zeitung
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Temperatur
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