Babelsberg - Mehrere hundert Leute feiern im Filmstudio in Corona-Zeiten eine Party - laut Darstellung des Studios Babelsberg war das Teil eines Drehs für den Film „Matrix“ mit Hollywood-Star Keanu Reeves (56). Die „Bild“-Zeitung berichtete am Freitag unter Berufung auf eine Zeugin hingegen, in den Babelsberger Studios sei in der Nacht zum Donnerstag eine Party mit Gästen als angeblichen Komparsen, mit DJ, Sushi, Currywurst und unter Missachtung der Corona-Regeln gefeiert worden.
Der Vorstand von Studio Babelsberg, Christoph Fisser, wies die Darstellung einer Zeugin zurück: „Es ist eine Party-Szene, die gedreht wurde“, sagte Fisser der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Danach sei auf das Ende der Dreharbeiten angestoßen worden. In Babelsberg wurde acht Monate lang der neue Teil der „Matrix“-Kultreihe mit Reeves gedreht.
Ob legal oder illegal, nach der Sause ist klar: „Das ganze Team wird durchgetestet“, wie Studioleiter Fisser sagte. Bei dem Dreh waren nach Angaben des Studio-Vorstands etwa 110 Komparsen und rund 200 Crew-Mitglieder dabei. Jeder Komparse habe mehrere Tage zuvor zwei PCR-Tests auf Corona und vor dem Party-Dreh zudem einen Schnelltest gemacht. „Sonst hätten wir es ehrlich gesagt nie verantwortet“, sagte Fisser. Die Schauspieler würden täglich getestet.
Partygast: „Jeder konnte machen, was er wollte. Ob man Maske trug oder Abstand hielt, wurde nicht kontrolliert.“
Bei dem Dreh mit angeblich vier Kameras seien von den Mitarbeitern Masken getragen worden, beim Anstoßen seien sie abgelegt worden. Der weibliche Partygast meinte im Gespräch mit bild.de jedoch: „Es gab vor Ort keine Regieanweisungen, es gab keine Klappe und niemand hat gedreht.“ Und weiter: „Jeder konnte machen, was er wollte. Ob man Maske trug oder Abstand hielt, wurde nicht kontrolliert.“
Auch Keanu Reeves war mit dabei. Er soll laut Zeugin mit seiner Partnerin Alexandre Grant und einer Flasche Wein den ganzen Abend lang an einem Tisch gesessen sein.
Gesundheitsamt will umfangend prüfen
Die Stadt Potsdam erklärte auf Anfrage, das Gesundheitsamt werde die Berichterstattung zum Anlass einer Prüfung nehmen. „Im Ergebnis der dort getroffenen Aussagen wird geprüft, ob und welche Konsequenzen sich daraus ergeben“, sagte Sprecherin Christine Homann. Für den betreffenden Mittwochabend sei keine Veranstaltung angemeldet worden.
Bisher habe es keine Anzeige wegen eines Verstoßes der Corona-Regeln durch Studio Babelsberg gegeben. Die Studios seien mit Abluftanlagen mit Filtern ausgestattet, die Crew werde regelmäßig getestet. „Unseren Informationen nach gab es wöchentlich 700 - 800 Tests.“
Rubriklistenbild: © Montage dpa
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